In diesem Jahr feiert architare sein zehn jähriges Bestehen. Interview mit Barbara Benz, Geschäftsführerin der Einrichtungshäuser architare Nagold und Fleiner Möbel by architare Stuttgart.
Happy Birthday
Seit seiner Gründung im Jahr 2007 hat sich das Einrichtungshaus architare zu einem der Spezialisten für Wohnen, Office und Objekt in Deutschland entwickelt. Im Jahr 2011 wurde das Designmöbel-Sale! von Walter Knoll in Nagold gegründet. Mit der Übernahme von Fleiner Möbel Ende 2014 bekam das erfolgreiche Unternehmen mit Stammsitz in Nagold einen weiteren attraktiven Standort am Stuttgarter Killesberg hinzu. Barbara Benz und ihr engagiertes Team bieten Beratung, Planung und Einrichtung aus einer Hand. Neben der großen Auswahl an internationalen Klassikern führt architare ein exzellentes und abwechslungsreiches Sortiment an Möbeln, Leuchten,Textilien, Outdoor-Möbeln sowie Betten und Küchen.
Mit welcher Vision haben Sie architare gegründet?
Unsere Vision war es von Anfang an, zu den besten Einrichtungshäusern Deutschlands zu gehören
das ist uns gelungen. Heute gehören wir zu den Top-Einrichtern Deutschlands. Dabei haben wir Geschäfts- und Privatkunden von Anfang an gleichwertig behandelt. Unser Anspruch ist es, sich in unsere Kunden hineinzuversetzen und für sie einen Raum zu gestalten, in dem sie sich wohlfühlen. Das Konzept war vor zehn Jahren noch nicht so verbreitet in der Einrichtungsbranche, heute schon.
Was unterscheidet architare von anderen Einrichtungshäusern?
Professionalität gepaart mit einem hohen Maß an Kreativität und Individualismus. Ich denke, dass wir einen bedeutenden Anspruch an Authentizität und Wertvorstellungen haben. Ich komme ja beruflich aus der Trend- und Zielgruppenforschung und nicht aus dem Handel. Unser Ansatz, Projekte und Planungen auch mal unkonventionell anzugehen, kommt bei unseren Kunden sehr gut an.
Was ist das Erfolgsrezept von architare?
Das besondere Einkaufserlebnis. Wir nehmen uns Zeit und stellen ein maßgeschneidertes Interieur, vom Möbel bis zur Wandfarbe und den passenden Beleuchtungsakzenten, zusammen. Der Stil und Anspruch soll perfekt zu unserem Kunden passen. Für uns ist es ein Kompliment, wenn der Kunde sagt: „Ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt.“
Die Erweiterung der Familie mit Fleiner Möbel by architare war ein entscheidender Schritt. Was hat sich seither verändert?
Mit Fleiner Möbel by architare gehören wir zu den Top-Einrichtern in Deutschland. Daraus entstand eine enorme Dynamik, aber auch mehr Schlagkraft in der Branche. Es hat sich gezeigt, dass wir den Weg und die Arbeitsweise, die wir über zehn Jahre mit architare entwickeln konnten, nur noch erfolgreich ausbauen mussten.
Sind Sie stolz auf Ihr Unternehmen?
Ja. Wenn man zurückblickt, haben wir viel erreicht. Unsere Mitarbeiterzahl hat sich von 4 auf 40 verzehnfacht. Darunter sind Mitarbeiter, die seit der Gründung für architare arbeiten. Das macht mich sehr stolz. Doch als Unternehmerin mit süddeutscher Prägung ist man auch immer etwas skeptisch. Ich spüre immer eine Ungeduld und ruhe mich nie auf dem Erreichten aus.
Wo sehen Sie architare in zehn Jahren?
Architare wird in zehn Jahren deutlich stärker auch international der Partner unserer Kunden für exklusives Einrichten sein. Zum einen, wenn unsere regionalen Kunden sich international einrichten, zum Beispiel ein Ferienhaus am Comer See. Zum anderen wollen wir auch für Kunden außerhalb Deutschlands zur ersten Wahl in puncto Einrichten werden, beispielsweise mit einer Firmenzentrale in Dubai. Dies sichern wir über unser starkes globales Logistiknetzwerk.
Internationalität spielt also eine große Rolle bei architare?
Ja, mit Peter Ippolito realisieren wir aktuell ein Großprojekt in China.
Internationalität spielt eine große Rolle, da dieser Bereich in den letzten Jahren stark gewachsen ist.
Nur so sind wir in der Lage, Rahmenlieferant für große Modelabels und Automobilkonzerne zu sein und zu bleiben.
Ihre großen Vorbilder sind Chanel und Prada. Was fasziniert Sie so an diesen Unternehmen?
Es sind zwei faszinierende Frauen, die ganz konsequent ihren Weg gegangen sind, ohne als Person laut zu sein: sehr individuell, vielleicht auch ein bisschen verrückt, aber sehr straight in der Aussage ihrer Marke und Produkte. Miuccia Prada hat eine klare Vision, wohin sie will, und den Mut, unkonventionelle Dinge zu machen.
Ist dieses Modell auf architare übertragbar?
Es ist ein Unterschied, ob ich eine Hersteller- oder eine Handelsmarke bin. Wir sind stark an unsere Herstellermarken gebunden. Was man aber auf alle Fälle übernehmen kann, ist die Kreativität und die Konsequenz, über viele Jahre hinweg einen gewissen Stil und gewisse Icons herauszuarbeiten, die wie die Perlen und Boucléstoffe bei Chanel einen hohen Wiedererkennungswert haben.
Was wäre das bei architare?
Das Einfühlen in Lebenszusammenhänge, die Menschen verstehen und entsprechend einzurichten
Man spürt den Stil unserer Einrichtung: hochwertige und vor allem natürliche Materialien, konsequent in der Aussage, wenig Schnickschnack und sehr individuell auf unseren Kunden abgestimmt. architare bietet einen Mix aus etablierten, namhaften Herstellern wie Vitra und B&B Italia. Gleichzeitig führen wir auch kleine Labels wie Magis, Schönbuch, Brokis oder Luiz.
Inwieweit prägen Sie den Look von architare?
Insofern, dass ich die Hand über die Ausstellung und die Produktauswahl halte. Die Ausstellung ist unsere Visitenkarte, sie trägt meine Handschrift, ebenso wie das Magazin und die Werbung.
Von extravagant inszenierten Schaufenster-Vernissagen über Golfturniere bis hin zu diesem Magazin reichen architares Aktivitäten weit über die eines „normalen“ Einrichtungshauses hinaus. Was sind Ihre Gründe hierfür?
Ein Einrichtungshaus muss ein Ort sein, wo die Menschen sich wohlfühlen. Gleichzeitig erwartet unser Kunde, dass sich die Mitarbeiter auskennen. Wir verstehen unsere Zielgruppe als technokratische Menschen, die gut informiert sind, die viel reisen und kulturell gebildet sind. Qualität steht für uns an erster Stelle. Deshalb kochte bei uns zum Beispiel Harald Wohlfahrt bei einem Exklusiv-Event. Natürlich spielen auch die Touch Points eine Rolle: Wo treffe ich Kunden, wo gebe ich ihnen die Gelegenheit, uns kennenzulernen? Ziel ist es unsere Kunden zu begeistern und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu geben sich mit uns zu identifizieren.
Könnten Sie sich vorstellen, noch einmal etwas ganz anderes zu machen? Was wäre das?
Vielleicht ein Weingut. Ich wollte schon immer mal ein Weingut haben. Ich komme aus einer Unternehmerfamilie, da ist immer alles möglich.
Apropos Unternehmerfamilie, welche Beziehung pflegen Sie zu Walter Knoll?
Eine sehr gute. Wir sind Schwesterunternehmen und mein Bruder Markus Benz ist Vorstand von Walter Knoll.
Die Möbelmesse Mailand steht kurz bevor. Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf die Stadt an sich, auf die Menschen, Mailand ist einfach ein totaler Hype zur Messe. Die ganze Stadt pulsiert, macht mit, gerade auf der Via Montenapoleone oder im Brera Viertel. Ich freue mich auf den Spirit, den man da so mitnimmt. Jedes Jahr aufs Neue.
Wie hoch ist aktuell das Verhältnis Privat - zu Geschäftskunden?
Im Moment betreuen wir rund 60 Prozent gewerbliche und 40 Prozent Privatkunden.
Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Stärken von architare?
Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Kreativität.
Und worauf liegt der Fokus für die Zukunft?
Auf der Digitalisierung. Dabei meine ich nicht nur unsere neue Website, die Mitte des Jahres online gehen wird. Es geht vielmehr um Schnittstellen zu den Herstellern und um unsere hausinterne Technik, die uns ermöglicht, alle Prozesse, wie zum Beispiel Angebote und Aufträge, unmittelbar zu erfassen und zu versenden und damit noch näher an den Erwartungen unserer Kunden zu sein.
Wie werden Sie das zehnjährige Jubiläum in diesem Jahr feiern?
Unsere Kunden dürfen sich auf einige Aktionen freuen, z. B. die limitierte architare „Happy-Birthday-Edition“ des Puppy-Hockers von Magis. Als Highlight planen wir ein Sommerfest, das am 7. Juli bei architare in Nagold stattfinden wird. In Kooperation mit den Opernfestspielen Schloss Glatt laden wir sieben internationale Opernstars ein, die Stücke aus „Don Giovanni“ singen werden. Die Bühnenbild-Inszenierung stammt aus dem Haus architare.
Herzlichen Glückwunsch, Frau Benz, und vielen Dank für das Gespräch.
Photos: ©
studio-khf.de
Tom Ziora